Mittwoch, 30. August 2017

Rezension: Since You've Been Gone - Morgan Matson (English Book)


Inhalt
"Since You've Been Gone" von Morgan Matson erschien 2014 auf Englisch beim Verlag Simon & Schuster. Die deutsche Übersetzung "Dreizehn Wünsche für einen Sommer" wurde von cbj veröffentlicht.
Emily und ihre beste Freundin Sloane haben für die Sommerferien schon jede Menge Pläne zusammen. Doch dann verschwindet Sloane und hinterlässt Emily nichts als eine Liste mit dreizehn Aufgaben, von denen die meisten für Emily unlösbar erscheinen. Küsse einen Fremden! Gehe nackt baden! Emily glaubt, dass sie Sloane wiederfindet sobald sie die Aufgaben erfüllt hat und so beginnt sie, obwohl sie eigentlich sehr schüchtern ist und sonst nur Sloane Rebellisches und Riskantes macht. Dabei findet sie neue Freunde, verliebt sich und fängt an zu verstehen wer sie ist und wie sie sein möchte.


Cover
Das englische Cover hat mich buchstäblich umgehauen. Nicht nur die wunderschönen Bilder und die unglaublich tollen Schriftarten, die einfach perfekt zum Buch passen. Was mir fast noch besser gefallen hat war die Tatsache, dass die Charaktere ziemlich genau mit den Covermädchen übereingestimmt haben. Sogar die Sonnenbrillen und das Eis werden so beschrieben wie auf dem Cover. Obwohl mich Cover ohne Gesichter beziehungsweise Menschen meistens mehr ansprechen, gilt hier definitiv Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich finde das Cover einfach nur fantastisch und es gibt dem Leser einen guten Eindruck auf die Geschichte.
Das deutsche Cover finde ich nicht so schön, denn nicht nur die Farben sind etwas trist, auch das Bild macht einen ganz falschen Anschein und passt nicht wirklich zum Inhalt des Buches.


Sprache und Stil
Die aus Emilys Sicht geschriebene Geschichte ist schön zu lesen, denn Morgan Matsons Schreibweise ist sehr flüssig und nicht zu anspruchsvoll. Durch clevere Rückblicke auf die Zeit vor Sloanes Verschwinden erfährt man nach und nach auch etwas über Emilys beste Freundin, ohne dass diese in der gegenwärtigen Geschichte vorkommt und man versteht die Freundschaft der Mädchen besser. Manche Kapitel beginnen mit einer Playlist aus verschiedenen Songs, womit die Geschichte nochmal verdeutlicht wird und man den Charakteren näher kommt, da man sie so gleichzeitig besser kennen lernt.


Charaktere
Emily Hughes ist 17 und lebt wie ihre beste Freundin Sloane Williams, die ebenfalls 17 ist, in Stanwich, Connecticut. Emily ist sehr ruhig und schüchtern, das Gegenteil der aufgedrehten, unerschrockenen Sloane, und als "die Freundin von Sloane Williams" bekannt. Anfangs ist sie ziemlich abhängig von Sloane, hat keine anderen Freunde. Daher fand ich sie etwas nervig, was dadurch unterstützt wurde, dass sie sich ohne Sloane noch weniger getraut hat, fast abhängig von Sloane war und das Mädchen als ganz toll beschrieben hat. Aber im Verlauf des Buches wurde sie immer mutiger und bestimmter, was ihre Meinung betraf und erkennt auch, dass Sloane nicht perfekt ist. Diese Entwicklung wurde unwahrscheinlich gut beschrieben und es gab auch immer wieder Rückschläge für Emily, aber letztendlich entwickelte sie sich zu einem sloaneunabhängigen Mädchen und einem tollen und einzigartigen Charakter. Die genaue Beschreibung und die Höhen und Tiefen haben die Entwicklung von Emily für mich so gelungen gemacht und ist daher meiner Meinung nach eine der besten Charakterentwicklungen die ich je gelesen habe. 
Ich konnte mich oft gut mit Emily identifizieren und mich in sie hineinversetzen, da ich selbst eher schüchtern bin. Das hat die Geschichte für mich persönlich auch sehr interessant gemacht, weil ich mich immer gefragt habe, wie ich reagieren würde oder ob ich die Aufgaben auf der Liste erledigen würde.
Auch die Nebencharaktere waren sehr detailliert und rund, wodurch die Geschichte noch spannender wurde, da nicht nur Emily etwas erlebte und so Minigeschichten in der eigentlichen Geschichte entstanden.


Umsetzung
Die Liste, die Emily von Sloane bekommt, hat mir sehr gefallen, denn dadurch entstanden so viele tolle Möglichkeiten für die Geschichte. Ich finde Morgan Matson hat das Beste daraus gemacht. Die Aufgaben auf der Liste haben es wirklich in sich und sind eine Herausforderung für Emily, was man gut nachvollzeihen kann nachdem man ihre eher zurückhaltende Persönlichkeit kennengelernt hat. Es geht nicht nur um die Entwicklung von Emily und wie sie sich selbst kennenlernt. Auch das Thema Freundschaft spielt eine große Rolle. Es ist toll beschrieben, wie Emily neue Freundschaften schließt und wie die Werte einer guten Freundschaft wie Ehrlichkeit oder Vertrauen aufgezeigt werden. Im Verlauf des Buches versteht man auch Sloane und ihre Entscheidungen besser und das lässt sie, je weiter die Handlung fortschreitet, in einem anderen Licht dastehen. Eine Romanze ist es nicht in erster Linie, denn um Liebe geht es erst gegen Ende des Buches und auch nicht sehr ausführlich und etwas vorhersehbar. Das hat mich aber nicht gestört, denn es war trotzdem sehr süß und romantisch mit einigen Schwierigkeiten und Komplikationen. Das Buch behandelt viele ernste Themen wie Familienprobleme oder Fremdgehen, bei denen man viel mitnehmen kann, es ist also nicht nur herzerwärmend. Aber es ist auch witzig und hat mich oft zum Lachen gebracht. Jeder der Charaktere hat seine eigene Geschichte und so kommt man ihnen immer näher und ich war traurig, als das Ende kam und ich mich sozusagen verabschieden musste. Zum Ende muss ich sagen, dass es ein bisschen kurz war. Das war zwar nicht so tragisch, aber ich hätte doch gerne erfahren, was mit den Nebencharakteren passiert und wie ihre Beziehung zu Emily weitergeht. Da es aber eigentlich ziemlich eindeutig ist war es nicht ganz so schlimm.


Fazit
"Since You've Been Gone" ist ein nicht nur süßes Sommerbuch über Freundschaft und wie man sich selbst versteht. Dabei geht es auch ein bisschen um Liebe, aber nicht überwiegend und es werden viele ernste Themen angesprochen. Die tolle Entwicklung der Protagonistin Emily ist unglaublich gut beschrieben und macht Emily im Verlauf des Buches zu einem sympathischen Charakter, mit dem sich wahrscheinlich viele gut identifizieren können. Auch die Nebencharaktere sind sehr ausdrucksstark und haben kleine Geschichten neben der Hauptgeschichte um Emily. Die Handlung ist sehr gut um die Liste mit den Aufgaben aufgebaut und ist wie eine Führung für den Leser durch das Buch. Die Geschichte endet etwas abrupt, aber man kann sich denken was mit den Charakteren passiert. Ich empfehle das Buch wirklich allen, das es mir so gut gefallen hat und meine Erwartungen wirklich übertroffen hat.

🌑🌑🌑🌑🌑
5 von 5 dots






 


Mittwoch, 23. August 2017

Rezension: Holmes und ich - Die Morde von Sherringford - Brittany Cavallaro



Da ich ein unglaublicher Holmes und Watson Fan bin (nicht nur die Bücher sind toll, auch die BBC Serie ist wirklich klasse), musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Der englische Titel "A Study in Charlotte" hat mir sehr gefallen, denn das Wortspiel ist ein klarer Hinweis auf den Fall "Eine Studie in Scharlachrot". Der deutsche Titel ist dagegen nicht so kreativ, aber trotzdem spannend.


Inhalt
Der Roman "Holmes und ich - Die Morde von Sherringford" von Brittany Cavallaro, erschienen im Februar 2016, handelt von James Watson und Charlotte Holmes, den Nachfahren der berühmten Protagonisten der Werke von Sir Arthur Conan Doyle. Aufgrund eines Stipendiums besucht James nun die gleiche Schule in Sherringford im amerikanischen Staat Connecticut wie Charlotte. Er träumte immer davon, mit der legendären Charlotte einen Fall zu lösen, wie ihre Ahnen. Die echte Charlotte ist jedoch gar nicht so, wie er sie sich vorgestellt hat. Doch nach dem Mord an einem Mitschüler sind Holmes und Watson die Hauptverdächtigen. Gemeinsam versuchen sie den Fall aufzuklären, doch der Täter, der die Vorkommnisse und Morde der Sherlock Holmes Geschichten inszeniert, bringt die beiden immer wieder in gefährliche Situationen.


Cover
Die Hardcoverversion, die ich besitze, hat ein anderes Cover als das des oben dargestellten Taschenbuchs. Trotzdem gefällt mir die Version des Taschenbuchs besser, denn die dunkle Silhouette und die hellen Pastellfarben außen rum sehen sehr geheimnisvoll aus. Dazu kommen die Strukturformeln, die Schrift und die Schuhabdrücke im Hintergrund, die eine spannende Atmosphäre kreieren. Nicht zuletzt trägt dazu natürlich auch das Bild der dunklen Häuser auf dem Mantel bei. Auch die Schriftart des Titels und den Tintenfleck daneben finde ich sehr passend und daher ein rundum gelungenes Cover für eine Kriminalgeschichte.


Sprache und Stil
Die aus James Sicht geschriebene Geschichte ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Seine humorvollen und oft trockenen Kommentare machen das Buch noch unterhaltsamer und interessanter. Wie in den Büchern ist Holmes oft voraus und durch das Nachfragen von Watson wird dem Leser der komplizierte Gedankengang von Holmes dadurch einfach erklärt.


Charaktere
James Watson ist 16 Jahre alt und Nachfahre des berühmten John Watson. Er ist durch ein Rugby Stipendium auf die Schule in Sherringford gekommen, die auch Charlotte Holmes, Nachfahrin von Sherlock Holmes besucht. James ist ein eher ruhiger Charakter. Er liest viel, mag Mädchen und möchte Schriftsteller werden. Wenn er provoziert wird schlägt er jedoch schnell zu.
Charlotte, ebenfalls 16, ist sehr intelligent, bekam früh Privatunterricht in Deduktion und anderen Fächern und hat ein kleines Labor in der Schule mit der Nummer 442, in dem sie sich meistens aufhält und experimentiert. Außerdem ist sie eigensinnig und arrogant, spielt Geige und hat ein Drogenproblem.
Die beiden Protagonisten sind den einstigen Figuren von Sir Arthur Conan Doyle sehr ähnlich, was aber nicht kopiert wirkt, da neue Charakterzüge und Unterschiede hinzukommen.


Umsetzung
Eine Geschichte von Holmes und Watson in der Gegenwart spielen zu lassen fand ich als Buchidee sehr gut, da man sich so besser mit den Charakteren und ihrem Umfeld identifizieren kann. Auch hat mir gefallen, dass Holmes ein Mädchen war. Die Beziehung der beiden war interessant zu verfolgen, aber die Liebesgeschichte war meiner Meinung nach etwas kurz und wenig, hat mir jedoch dennoch gefallen.
Der Fall, den die Protagonisten lösen mussten, war sehr spannend und ich wurde einige Male in die Irre geführt, bis zum unerwarteten Ende. Geschickt und mit vielen überraschenden Wendungen beschreibt Brittany Cavallaro das Geschehen, sodass keine Langeweile aufkommt und so wurde die Geschichte in Verbindung mit der Beziehung der beiden ein fesselndes Leseerlebnis. 
Sherlock Holmes Fans können dadurch immer wieder Parallelen finden, wie beispielsweise bei der Nummer des Labors: 221 B Baker Street - 221*2=442. Mir hat diese Suche nach, wie die Autorin es nannte Ostereiern, sehr gut gefallen. 
Auch gut gefallen hat mir, dass ich viel über Deduktion erfahren habe. Durch Charlottes Erklärungen habe ich viele neue Erkenntnisse über diese Kunst erlangt. Das Buch ist zwar kein Handgeber darüber, aber durch kurze Erläuterungen von Holmes zwischendurch wurde das Ganze für mich noch interessanter.
Charlottes Drogenprobelm jedoch fand ich anfangs etwas übertrieben. Die Tatsache, dass sie schon mit zwölf Jahren Drogen genommen hat war für mich ein wenig unglaubwürdig, denn da war sie ja noch fast ein Kind. Je mehr man aber über ihre Familienhintergründe erfährt, desto glaubwürdiger wird das Ganze. Trotzdem fand ich es etwas heftig, wie viele Drogen sie konsumiert und wie dies so selbstverständlich ist und sehr in den Vordergrund rückt.


Fazit
Ich empfehle das Buch ganz klar allen Sherlock Holmes und Dr. Watson Fans. Die vielschichtigen, aber dennoch aus den ursprünglichen Geschichten bekannten Charaktere haben mich überzeugt und auch der Fall, der zu lösen war, war spannend und fesselnd. Die sich entwickelnde Beziehung von Holmes und Watson wurde sehr anschaulich dargestellt und hat die Geschichte zusätzlich zum Kriminalfall kurzweilig gemacht, wer aber eine umfangreiche Liebesgeschichte erwartet wird enttäuscht. Die Ostereiersuche war ein zusätzlicher witziger Bonus und auch die  Erläuterungen über Deduktion. Doch das Drogenproblem Charlottes fand ich ein wenig zu sehr in den Vordergrund gerückt. Natürlich möchte ich nicht, dass nicht darüber geschrieben wird, denn es ist leider ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Aber ich fand es ein wenig ermüdend, wie oft es um dieses Thema ging. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf den zweiten Band.

🌑🌑🌑🌑🌕
4 von 5 dots


Samstag, 5. August 2017

Rezension: Tell Me Three Things - Julie Buxbaum (English Book)



Three Things: (1) The English cover is enchanting and simply beautiful. (2) I love this book. (3) The thing with good books is that you keep thinking about the story and its characters even though you're not reading. For me, this book is one of them.

Dieses Buch habe ich auf Englisch gelesen, das mache ich oft, daher habe ich das englische Cover abgebildet. Ich habe gesehen, dass es auch die deutsche Übersetzung seit 2016 gibt, aber das deutsche Cover finde ich etwas kitschig und nicht wirklich zu dem Buch passend.

Inhalt
"Tell Me Three Things" von Julie Buxbaum erschien 2016 auf Englisch beim Ember Verlag. Jessies Mom ist vor mehr als zwei Jahren gestorben und seit ihr Vater wieder geheiratet hat, leben sie nun mit der neuen Frau und ihrem Sohn in einer Patchworkfamilie in Los Angeles. Jessie vermisst ihre beste Freundin in Chicago und kann sich auch nicht richtig mit den neuen Familienmitgliedern anfreunden. Die Lebensweise ist ihr zu luxuriös, sie kommt sich fremd vor. Auf die neue Highschool gehen fast nur Kinder mit sehr reichen Eltern und Jessie fühlt sich allein, denn sie kennt niemanden und auch ihr Stiefbruder ignoriert sie. Es geht sogar so weit, dass sie von Mitschülerinnen gemobbt wird. Doch dann bekommt sie E-Mails von einem Unbekannten aus ihrer Schule, der seine Identität nicht preisgeben will und sich Somebody Nobody nennt. Jessie freundet sich mit SN an und er wird bald ihr engster Vertrauter. Allmählich findet Jessie auch Anschluss in der Schule, lernt neue Leute kennen und versucht herauszufinden, wer SN ist, während sie mit dem Leben als Teenager zurechtkommen muss. Der Titel bezieht sich darauf, dass Jessie und SN sich oft Nachrichten schreiben, die aus drei Wahrheiten über sich selbst bestehen.


Cover
Wow, das Cover finde ich einfach unglaublich schön und total süß, im wahrsten Sinne des Wortes. Die im Hintergrund blass gedruckten Zitate aus dem Buch sehen echt super aus und sind eine toller Vorgeschmack auf das Buch, vorausgesetzt man liest sie. Die Waffeln passen unglaublich gut zum Inhalt des Buches (man erfährt beim Lesen wieso) und das beste finde ich, dass die Waffelherzen hinein geprägt sind, das Cover also nicht nur fantastisch aussieht sondern sich auch toll anfühlt.


Sprache und Stil
Die Geschichte ist aus Jessies Sicht geschrieben und das hat mir sehr gut gefallen, denn es ist oft sehr gewitzt. Das Buch lässt sich leicht lesen, Julie Buxbaums Schreibstil ist sehr flüssig und locker. Durch Jessies Gedanken und Kommentare wird man gut unterhalten und es kommt keine Langeweile auf. Nicht nur die Suche nach der wahren Identität von SN baut Spannung auf. Zu lesen, wie Jessie mit Alltagssituationen oder ungeahnte Geschehnissen umgeht, die mir selbst hätten passieren können, und dazu noch ihre Gedanken und inneren Gefühle zu erfahren hat für mich einen großen Teil der Spannung ausgemacht und somit hat mich die Geschichte sehr gefesselt.


Charaktere
Jessie A. Holmes ist die Hauptperson des Buches und ein ruhiges Mädchen, die mich durch ihre Verhaltensweise oft an mich selbst erinnert hat. Sie sieht sich selbst als nicht sehr hübsch, ist gut in der Schule und liest lieber, anstatt auf Partys zu gehen. Der Verlust ihrer Mutter nimmt sie sehr mit und sie zählt die Tage seit deren Tod. Jessie kommt es vor, als ob sie meist alles falsch macht, von anderen wird sie jedoch als stark und kämpferisch wahrgenommen. Sie mag Konversationen lieber geschrieben als zu reden, denn das gibt ihr Zeit nachzudenken und die passenden Worte zu finden, weshalb ihr die E-Mails mit SN auch gefallen. Als sie echte Freunde findet und sich besser einlebt, ist es trotzdem oft SN, der ihr Halt gibt. Es wird schnell klar, dass SN einer von drei Jungen sein muss, die sie nach und nach kennenlernt. Ihr Englischpartner Ethan, der gutaussehende Liam oder der sympathische Caleb. Alle würden passen, aber ich verrate natürlich nicht, wer es am Ende wirklich ist.


Umsetzung
Die Geschichte war von Anfang an unterhaltsam, man wird sofort ins Geschehen hineingeworfen. Jessie ist ein sehr vielschichtiger und sympathischer Charakter. Ihre Beziehung zu ihrer Mom und der Umgang mit deren Tod werden unglaublich gut beschrieben, wie sich Jessie fühlt und was sie denkt. Tiefgründig und sehr schön wird der Verlust geliebter Menschen beschrieben, ich habe sehr mit Jessie mitgefühlt. Jessies Umgang mit diesem und anderen Problemen haben mich dazu gebracht, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Probleme waren so alltagstauglich, sie könnten jedem Teenager passieren. Was das Buch ausmacht ist Jessies liebenswerte und auch bodenständige Art, mit diesen umzugehen und es oft humorvoll zu kommentieren. Ich habe mehr als einmal geschmunzelt oder laut gelacht. Ein natürlich auch nicht allzu kleiner Teil des Buches beinhalten die Nachrichten mit SN und die Suche nach seiner wahren Identität. Die Nachrichten sind sehr amüsant, haben mich aber auch hin und wieder bei ernsteren Themen zum Nachdenken gebracht. Wenn mein Vater sterben würde, würde ich mir wünschen, es wäre meine Mutter gewesen? Zu erraten, wer SN ist, ist nicht sehr schwierig, aber es gibt einige Irrwege, die mich dann doch verwirren konnten. Die Romantik kommt natürlich auch nicht zu kurz. Entscheidet sich Jessie für SN oder doch einen realen Jungen und wenn ja, welchen? Und was, wenn SN außerhalb der Onlinenachrichten ganz anders ist? Das Buch ist durchgehend süß und das Ende hat mir ein großes Grinsen verpasst.


Fazit
Die Mischung aus humorvollem Umgang auch mit schwierigen Situationen und witzigen, geistreichen Kommentaren und tiefgründigen Themen wie Verluste geliebter Menschen oder Mobbing haben für mich das Buch ausgemacht und das hat mir sehr gefallen. Ich habe, so schmalzig das vielleicht klingen mag, viel von Jessie gelernt und war traurig, als das Buch zu Ende war, trotz des schönen Schlusses. Die Nachrichten von Jessie und SN haben mir total Spaß gemacht zu lesen und es war mitreißend zu erfahren, wie Jessie mit dem Leben als Jugendliche und die Probleme, die das mit sich bringt, umgeht. Insgesamt ein Buch, das mich beeindruckt und gefesselt hat und das ich jedem unbedingt empfehle, der eine süße Liebesgeschichte mit etwas mehr Bedeutung und Hintergrund sucht.

🌑🌑🌑🌑🌑
5 von 5 dots